Niyamas

Die fünf persönlichen Tugenden des Yoga

Symbolische Darstellung der fünf Niyamas mit Kerzen und Blüten in ruhiger Yogaatmosphäre, die Reinheit, Zufriedenheit, Disziplin, Selbstreflexion und Hingabe visualisieren.

Die Niyamas bilden die zweite Stufe im achtgliedrigen Yoga-Pfad nach Patanjali. Während die Yamas äußere Verhaltensregeln beschreiben, richten sich die Niyamas nach innen: Sie helfen Dir, Körper und Geist zu reinigen, innere Ruhe zu finden und Dein Leben kraftvoll auszurichten. In diesem Artikel lernst Du die fünf Niyamas kennen, ihre Herkunft, Bedeutung und wie Du sie praktisch in Deinen Alltag integrierst.


1. Shaucha – Reinheit & Klarheit

Bedeutung: Shaucha steht für äußere und innere Reinheit. Körper, Kleidung und Umgebung sollen sauber gehalten werden – ebenso Gedanken und Emotionen.
Praxis:

  • Starte Deinen Tag mit einer kurzen Meditation oder einem warmen Ölzieh-Ritual.

  • Halte Deinen Arbeitsplatz aufgeräumt und gönn Dir regelmäßige digitale Pausen.


2. Santosha – Zufriedenheit im Jetzt

Bedeutung: Santosha lehrt uns, im gegenwärtigen Moment Zufriedenheit zu finden, unabhängig von äußeren Umständen.
Praxis:

  • Führe ein Dankbarkeitstagebuch: Notiere abends drei Dinge, die Dir heute gutgetan haben.

  • Verbinde Dich vor jeder Yoga-Session mit Deinem Sankalpa, Deinem inneren Vorsatz.


3. Tapas – Disziplin & innere Hitze

Bedeutung: Tapas symbolisiert das Feuer der Willenskraft und Reinigung. Durch Disziplin überwinden wir Trägheit und reinigen Körper und Geist.
Praxis:

  • Setze Dir kleine Challenge-Ziele (z. B. 5 Min. Atemübungen täglich).

  • Integriere eine aktive Hatha-Yoga-Praxis, um Deine innere Hitze zu entfachen.


4. Svādhyāya – Selbststudium & Reflexion

Bedeutung: Svādhyāya umfasst das Studium von Schriften und die Selbstbeobachtung, um eigene Muster zu erkennen.
Praxis:

  • Lies wöchentlich einen Abschnitt aus den Yoga Sutras oder inspirierenden Texten von diesem Blog ;)

  • Führe ein Yogatagebuch, um Deine Fortschritte und Einsichten festzuhalten.


5. Īśvarapraṇidhāna – Hingabe & Loslassen

Bedeutung: Īśvarapraṇidhāna lehrt, alle Handlungen einer höheren Intelligenz (Paramatman) anzuvertrauen und das Ego loszulassen.
Praxis:

  • Beende jede Yoga-Session mit dem Singen von Omkara und einem kurzen Moment des Dankens.

  • Formuliere morgens eine kurze Intention für den Tag und übergebe deren Ergebnis dem Fluss des Lebens.


Niyamas & Yamas: Gemeinsam zum Ziel

Ergänze Deine Niyama-Praxis durch die äußeren Yamas für einen vollständigen achtgliedrigen Pfad.
Mehr dazu in dem Artikel Yama: Ethische Regeln im Yoga.


Fazit

Die Niyamas sind einfache, aber kraftvolle Werkzeuge für mehr Reinheit, Zufriedenheit, Disziplin, Selbstkenntnis und Hingabe. Integriere jeden dieser fünf Schritte in Deinen Alltag und erlebe, wie Du Dich Schritt für Schritt etwas besser fühlst.